Wo 2012 eine große Wiese war, ist nun ein besonderer Park entstanden: alte Arten (Speierling, Mehlbeere, Dirrlitzen, ...) und Klimawandelgehölze (Kiefern, Lärchen, Sanddorn, ...) verbinden sich mit teilweise mediterranen Bäumen und Büschen (Jujube, Wein, Steineiche, Feigen, ...).
Wie schaffen das zwei Personen? Wir haben einen eigenen, systemischen Ansatz entwickelt und folgen dem Motto: Entweder die Natur macht die Arbeit oder sie macht UNS die Arbeit.
Wer möchte, kann uns gerne besuchen und mehr erfahren, was man auch in kleineren Gärten nutzen kann - von Vorschlägen für Pflanzen bis zu Ideen, die das "Gärteln" erleichtern.
Bei uns gibt es bewusst kaum gerade Wege, dafür viele Nischen, die man entdecken und genießen kann.
So hat die kleine Wiese beim alten Hühnerhaus ein besonders windgeschütztes Klima - hier ranken Wein und Kiwi, Mandelbäume werfen Schatten und die Feigen sind noch klein, aber tief verwurzelt. Ab 2021 werden wir auch Granatapfel, Korkeiche und Eukalyptus auspflanzen, während heimische Bäume unter Trockenheitsstress leiden. Als Erfolg unseres Ansatzes sehen wir, wie aus kleinen Pflanzen (Pflanzhöhe 50 cm) in acht Jahren dichtes Gehölz wurde, aus dem wir 2020 die ersten "Opferbäume" entnehmen müssen - die Natur hat eine tolle Arbeit geleistet.
Mitten in dieser Anlage sind es die kleinen Dinge, die uns faszinieren. Manche Blüten (s.o.) sind grad mal einen Zentimeter groß. Und weil wir jede Pflanze auf den rund 3500 qm kennen, finden wir bei jedem Spaziergang etwas Neues und Überraschendes.
Wenn Dir das gefallen kann: Wir freuen uns über wissbegierige Gäste. Wer öfter kommt, darf auch gerne mitarbeiten und dann auch miternten. Und nach der Arbeit duftet es von der Grillstelle und wenn's kühl wird, zieht man mitsamt Teller in die Grillhütte um: so tanken wir "grüne Resilienz" gegen den Alltagsstress.
www.SinnGarten-Altheim-Alb.de : Da gibt es viele weitere Infos zu unserem Gartenprojekt.
Leni (s.o.), Pelut und Alegra sind "Tierschutzhunde", das heißt, sie kamen - teilweise mit bis zu 4 Jahren - aus dem Ausland. Ihre anfänglichen Verhaltensstörungen ließen ein wenig ihre Geschichte erahnen. Nun sind sie ein tolles Rudel mit ein paar Schrullen. Leni (Muhdi-Mix) kann z.B. Hühner einfangen, Füchse und Igel stellen, Kinder bewachen und Mäuse blitzschnell erlegen, aber hat Panik bei jedem Gewitter (oder vor Männern mit Stöcken).
Leo fanden wir mit 300 gr in einer kalten Regennacht 2017 am Zaun. Jetzt ist er ein stolzer Kater, der durch "sein" Gelände streunt und über einen Fenstervorbau kommt und geht. Tante Leni hat ihn erzogen, Pelut hat ihm das Raufen beigebracht. Nachbars Kiefer ist bis zur Spitze hochgerannt (gut 8 m). Fremde meidet er. Aber wohl nicht nur zum Füttern und Wärmen hat er seine beiden Menschen ins Herz geschlossen. Und wir ihn. (Geschrieben mit Leo auf dem Schoß.)
Alegra und Leo toben manchmal durch die Räume, dass es uns ganz seltsam wird: Da rennt Alegra und in ihren Hals gekrallt, baumelt eine Katze unter ihr. Gehen wir dazwischen, wirken beide frustriert, weil wir das schöne Spiel unterbrechen (blutig wurde es noch nie!). Ich freue mich darauf, noch viel mit diesen Seelen auf 4 Pfoten zu erleben. Ich spiele gerne mit!
Handwerken macht mir Spaß. 2020 entstanden dieses Wegkreuz, ein Mauerfragment aus Natursteinen und Trockenmauern. Frühere Projekte: ein offener Schuppen wurde zur Grillhütte mit Mini-Küche, Photovoltaik-Anlage für Garten-Licht und Pumpen, ein mediterraner Atrium-Brunnen mit Mosaik - u.v.m. auch im Haus. Manches fällt inzwischen etwas schwerer. Wenn Du also Lust hast: komm und mach mit - ich freue mich über HelferInnen und gebe gerne meine Kenntnisse und Erfahrungen weiter.
Die Wespenspinne steht für das, was ich meine: Sie gehört zu den Neozoen (Tieren mit Migrationshintergrund) und die ersten kamen wohl vor wenigen Jahrzehnten mit Fön-Stürmen über die Alpen. Einige Kolonien überleben nun dauerhaft bei uns. Auch Taubenschwänzchen begeistern mich, von denen viele nicht mehr in Nordafrika überwintern, sondern in Süddeutschland. Und weil ich mir nicht alles über unsere Gehölze merken kann, dokumentiere ich unseren Garten mit einer Excel-Tabelle: Tatsächlich sind alle Gehölze in Rauten und Linien gesetzt und dank PC kann ich vor allem die Misserfolge analysieren und statt immer gleichen andere Fehler machen.
Seit sich unser Park entwickelt, wandelt sich die Tierwelt vor unserer Haustüre. Morgens flattert und trillert es in den Zweigen, auch Elstern, Spechte und Raben finden inzwischen Halt. Im Teich leben Frösche, Kröten und Molche, tags schießen Libellen durch die Luft, nachts Fledermäuse. Die vielen Trockenmauern locken Echsen, Schlangen und Schleichen an. Nachbars Bienen bestäuben unsere Gehölze und ein paar Hornissen fallen gar nicht auf. Sogar Füchse, Marder und Wiesel kreuzen durch unseren Garten, wenn nicht gerade unsere Hunde die Hühner bewachen.
Nein, es müssen nicht mehr die versteckten Schotterwege durch spanische Weinberge sein - aber ab und zu bei Sonnenschein auf kleinen Straßen ein wenig unterwegs sein, in einem Cafe Espresso mit Mineralwasser trinken bei guten Gesprächen ... - auch Gesprächen über Motorräder (im Bild: Yamaha Super Tenere). Das ist "life-style" und ich freue mich auf MitfahrerInnen.
Aber bitte mit wetterabhängiger Spontanität: früher bin ich tagelang durch Regen gefahren, hab mich gegen den Mistral im Rhone-Tal gestemmt und bin breitbeinig über Neuschnee in den Alpen geschlittert - das muss nicht mehr sein. Ich liebe Sonne und Wärme und umfahre gerne ein Gewitter statt mittendurchzuschwimmen.
Mein Bild "Freedom of a Lonely Bird" steht für die kleinen Freiheiten, die der Ruhestand mit sich bringt. Im Beruf war es unter verschiedenen Aspekten wichtig, manche Konventionen zu beachten, niemanden vor den Kopf zu stoßen, das "Schweigen ist Gold" im richtigen Moment zu praktizieren. Wohlgemerkt: Ohne dabei unehrlich zu werden oder gegen eigene Überzeugungen zu handeln.
Nun muss ich nicht mehr über Aufträge, Kunden, Hierarchien und meine Rolle mittendrin nachdenken - ich darf mehr so sein, wie ich bin oder sein möchte - ein bisschen abheben und schauen, was möglich ist, ein bisschen "Möwe Jonathan" spielen. In Gesprächen erlebe ich das bereits jetzt als anderen Blickwinkel: Ich glaube, ich bin ganz gerne eine Zumutung - auf Gegenseitigkeit.
Ich bin gespannt, welche neuen Erfahrungen ich damit mache und werde vielleicht an dieser Stelle darüber berichten. Aktueller als auf dieser Homepage findest Du mehr dazu in meinem Facebook-Profil.
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